eine deutsch-siamesische Freundschaft
 in den Jahren 1883 bis 1910

Vortrag mit Lichtbildern aus der damaligen Zeit. 

Was verbindet Bangkok mit Braunschweig?

Der Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg-Schwerin war von 1907 bis 1913 Regent in Braunschweig. In eben diese Zeit fiel der Besuch seines Freundes König Chulalongkorn aus Siam, welches heute Thailand genannt wird.

Wie kam es zu dieser exotischen Freundschaft und dem Besuch in Braunschweig? Unsere schöne Stadt war ja im Gegensatz zu Bangkok auf der weltpolitischen Bühne nicht sonderlich präsent.

Der Herzog , damals in Willigrad bei Schwerin residierend, war schon als junger Mann sehr reisefreudig und bereiste zunächst Europa, um im Jahre 1882 eine größere Ostasienreise anzutreten. Siam war nicht das angesteuerte Ziel, sondern eigentlich nur eine Etappe, von Indien sollte es weiter über Bangkok nach China und Japan gehen, die gesamte Reise sollte ein volles Jahr dauern.

Der Herzog erreichte Bangkok im April 1883 und hatte sogleich das Glück einer privaten Audienz beim jungen Monarchen Chulalongkorn, der sehr weltoffen und an Informationen aus der westlichen Welt interessiert war. Johann Albrecht schreibt darüber in seinem Tagebuch:  

.und wir unterhielten uns nunmehr ohne Dragoman, wobei der König sich auf das Eingehendste nach den deutschen und besonders unseren mecklenburgischen Verhältnissen erkundigte. Erst nach 1 Uhr entließ er mich.

Der König in Schwerin

Die beiden Herren schieden nach vier Wochen in aller Freundschaft, um sich erst 1897 wieder zu begegnen, anläßlich der ersten Europareise des Königs. Zwischen all den wichtigen politischen Terminen fand ein Privatbesuch in Willigrad, der mecklen-burgischen Residenz, statt. Die Stadt Schwerin empfing den Monarchen mit allen militärischen Ehren, leider ist nur ein einziges Bild von dem Besuch überliefert.

Der König in Braunschweig

Ein Glücksfall für die Stadt, denn der Herzog hatte gerade erst im April 1907 seine Regentschaft angetreten, bereits für August hatte sich sein siamesischer Freund bereits angesagt. Es war seine zweite Europareise, und wieder nahm er sich drei Tage frei, um diesmal in Braunschweig zu weilen.

Die „Braunschweiger Neuesten Nachrichten“ haben den hohen Besuch redaktionell begleitet, so daß uns mit den Bildern eine plastische Beschreibung möglich ist. Das Programm war, obwohl eigentlich nur ein privater Besuch, doch recht umfangreich und die Stadt hatte sich die Dekoration einiges kosten lassen.

Mit der Eisenbahn wurde ein Ausflug nach Bad Harzburg veranstaltet, auch dieser wird ausführlich beschrieben.

Zum Abschluß seines Besuches pflanzte seine Majestät der König eine Linde im Garten des Schlosses in Braunschweig, Die Suche danach mit freundlicher Hilfe des Stadtgartenamtes war wie zu erwarten erfolglos, im Krieg wurde alles zerstört. Nein, nicht alles, denn der größte Teil der Souvenirs von der Reise des herzoglichen Paares nach Siam drei Jahre später wurde nach Ende der Regierungszeit dem Städtischen Museum übergeben und kann noch heute besichtigt werden.

Die Hochzeitsreise nach Bangkok

Die vierte Begegnung der beiden Herren.

Die erste Frau des Herzogs war 1908 verstorben, nach der Trauerzeit vermählte er sich im November 1909 erneut, mit Prinzessin Elisabeth zu Stolberg-Roßla. Da Herzog und König fleißig korrespondierten, kam die Kunde zu Chulalongkorn, welcher sogleich eine Einladung für das jungvermählte Paar aussprach.

Über diese Reise soll ebenfalls ganz ausführlich berichtet werden, mit vielen Bildern. Im Gegensatz zu der ersten Reise 1883 haben wir von der Reise nach Bangkok 1910 nicht nur die Artikel der „Regenbogenpresse“ als Information, sondern auch viele Fotos. Der König selbst ließ sich oft mit der Kamera in der Hand ablichten, und am Hofe war man auch sehr aktiv mit den neuen, jetzt relativ einfach zu handhabenden Apparaten.

Soweit des den Palast betrifft, den „Inner Court“, waren es ausschließlich Fotografinnen, die uns schöne Bilder aus dem Alltagsleben am Hofe überliefert haben, denn Männern war in diesem Bereich der Zutritt nur in dringenden Fällen und dann auch nur in Begleitung einer weiblichen Wache erlaubt. Die Fotos zeugen durchweg von großer Professionalität.






Der Autor und Vortragende:

Werner Röpke

Der gebürtige Braunschweiger, ein echter Klinterklater mütterlicherseits und mit Okerwasser in St. Jakobi getauft, ist Unternehmer im Ruhestand und Thailand seit seiner Tätigkeit an der Universität von Chiang Mai 1972-1975 verbunden. 

Es wird kein Honorar für die Vorträge  erhoben, ich freue mich aber über eine  Spende nach Ihrem Ermessen für den Verein  MITRAPAP e.V.  (Zuwendungsbescheinigungen können ausgestellt werden. )

Für Vorträge außerhalb von Braunschweig oder Wolfenbüttel wird ein  Fahrtkostenbeitrag erbeten. 

Terminvereinbarung: roepke@mitrapap.de

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